Forum Regio Plus Diskussion: Weniger Arbeiten, mehr Zeit für Tiere

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In unseren Diskussionsrunden kam sehr oft zur Sprache, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen die Regel werden sollte. Zumindest in dem Kanton, den Johanna, 15 Jahre alt, regieren würde. Nach dem Grund gefragt sagte sie ohne Umschweife: Dann hätten die Menschen wieder Zeit, Tiere auf ihren Höfen zu halten und das sei besser für die Umwelt. Eine interessante Gesprächsgrundlage für mehrere Stunden Gespräche hatte sie da aufgeworfen, an denen sich alle Hobby-Politiker unserer Gruppe rege beteiligten. Hier fassen wir einmal ein paar Gesprächsinhalte zusammen.

Tiere privat halten bringt den Menschen die Natur wieder näher

Johanna vertrat also die Meinung, dass die meisten Menschen früher oder später wieder Tiere in ihren Gärten halten würden, wenn sie nicht mehr arbeiten gehen müssten und ihr Einkommen gesichert wäre. Nach ihrer Auffassung würde das dazu führen, dass weniger tierische Produkte aus den Supermärkten gekauft würden. Erstens bekämen die Tiere wieder einen subjektiven Wert, der die Menschen vom extremen Konsum abbringt.

Viele Tiere würden nach einem schönen Leben in der Pfanne landen, andere aber auch nicht. Das sei ihrer Tante so ergangen, die sich zwei Ziegen angeschafft hatte. Diese sollten als Wurst und Braten enden, aber die Tante überlegte es sich anders, weil sie entdeckte, dass die Ziegen einen Charakter hätten.

Die Tante baute eine Bindung zu den Tieren auf, die stärker war als der Appetit. Die Ziegen werden nun wohl irgendwann an Altersschwäche sterben und sind treu wie kleine Hunde. Nicht allen Tieren würde es so ergehen wie diesen beiden Glückspilzen, aber selbst diejenigen, die ihren Weg in die Bräter finden, haben ein würdevolleres Leben und einen schnelleren Tod als ihre Kollegen aus der Massentierhaltung.

Private Tierhaltung ist Hobby und Selbstversorgung zugleich

Johanna ist der Meinung, dass Menschen viel ausgeglichener werden, wenn sie sich im Alltag mit Tieren umgeben könnten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Nutztiere oder reine Liebhabertiere handelt. Wie man an Johannas Tante sieht, sind die Grenzen da auch fließend. Die Tante sei richtig aufgeblüht, seit sie täglich einen Grund hat, an die frische Luft zu gehen. Nicht jedes Tier passt zu jedem Menschen, das dürfte klar sein.

Aber während eine Katze oft auch Menschen halten können, die voll berufstätig sind, können die meisten von uns heutzutage kaum mehr einem anderen Tier gerecht werden. Man ist ja meist mindestens acht Stunden außer Haus und danach oft viel zu müde, um noch Ställe auszumisten oder auch nur mit dem Hund Gassi zu gehen. Dadurch verlieren die Menschen den Kontakt zur Natur und ihren Mitlebewesen.

Der Kontaktverlust bedeutet Entfremdung

Diese Entfremdung führt nach Johannas Aussage dazu, dass viele Leute sich einfach gar nicht mehr vorstellen können, was ihr Steak vorher einmal war. Selbst in einem Land wie der Schweiz, in dem es noch glückliche Kühe gibt, kommen nicht mehr alle Kinder wirklich mit den Tieren in Kontakt. Sie wissen demzufolge gar nicht wirklich, dass für ihren Fleischkonsum Tiere ihr Leben lassen.

Schön in Plastik eingepackt und portioniert ist es natürlich auch sehr einfach, diese Tatsache zu verdrängen. Es sei aber wichtig, dass man sich die Zusammenhänge bewusst macht, sagt Johanna. Sie ist keine Vegetarierin, aber sie wünscht sich, dass alle Menschen die Chance haben, sich bewusst zu entscheiden.

Dazu gehört auch, dass man die Möglichkeit hat, privat gehaltene Tiere zu essen, wenn man nicht verzichten möchte. Gleiches gilt natürlich auch für andere tierische Produkte wie Fleisch oder Eier. So mancher Veganer könnte sich wohl vorstellen, zumindest Eier zu essen, wenn diese von seinen eigenen, glücklichen Hühnern stammen, die er nicht über die Maßen ausbeutet.

Diese Diskussion war sehr spannend, danke an Johanna!

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